Kreta – Im Frühling in Kretas Süden

Im Süden Kretas findet man noch die kleinen, ursprünglichen Dörfer, in denen der Tourismus noch nicht die Oberhand gewonnen hat. Beim Wandern durch enge Schluchten, dem Besuch einsamer Klöster oder sogar im Ort Rethymnon, dem Zentrum der Präfektur, findet man noch Ruhe und Erholung.

Dieses Mal führte uns die Reise in den kretischen Süden, wo wir von Plakias aus vor allem die Präfektur Rethymnon erkundeten.

Wir laden Sie ein, uns auf unserer 14-tägigen Reise durch das frühlingshaft blühende Kreta zu begleiten:

Tag 1: Samstag, 17. April

Schon um 4 Uhr in der Früh stehen wir, noch völlig verschlafen, am Terminal 2 des Münchner Flughafens. Wir fragen uns ernsthaft, warum Chartermaschinen eigentlich immer so früh losfliegen! Aber was tut man nicht alles für den lange herbeigesehnten Urlaub.

In Chania angekommen steigen wir in einen Bus um, der uns in knapp 2 Stunden in unser Hotel „Myrtis“ in Plakias bringt.

Das erste Herumschnuppern im Ort zeigt uns, dass wir genau das gefunden haben, was wir gesucht hatten: ein netter Ort, mit schnuckeligen kleinen Hotels oder Studios und allem, was man im Urlaub so braucht: Tavernen, Supermarkt, Bankautomat und Autoverleih. Nur leider spielt das Wetter noch nicht ganz mit – es ist kühler als erwartet.

Der Hafen von Plakias liegt in einer halbmondförmigen Bucht.

Aber spätestens nach unserem ersten Glas Retsina und einem typisch griechischen Essen in der hoteleigenen Taverne „Kri-Kri“ am Hafen fühlen wir uns schon richtig in Urlaubsstimmung. Jetzt kann’s also losgehen!

In der Taverne „Kri-Kri“ in Plakias fühlen wir uns so richtig wohl.

 

Tag 2: Sonntag, 18. April

Nach dem üblichen Blabla des „Welcome-Treffs“ der Reisegesellschaft (so richtig viel Neues erfahren wir hier nicht, aber wenigstens bekommen wir eine passable Straßenkarte und einen Orangensaft) suchen wir als erstes die Alianthos Autovermietung auf. Schon nach wenigen Minuten stehen wir vor „unserem“ Gefährt für die nächsten 2 Wochen und freuen uns, dass man uns sogar ein nagelneues Auto gegeben hat.

Das ist unser Gefährt für die kommenden knapp 14 Tage.

Das muss natürlich gleich ausprobiert werden, und kaum haben wir uns versehen, sind wir schon in Rethymnon gelandet – natürlich nicht ohne vorher noch die atemberaubende Kourtaliotiko-Schlucht bewundert zu haben. Rethymnon gefällt uns ganz gut, ein kurzer Stadtbummel macht uns etwas mit den verwinkelten Gassen vertraut und nach einem „Griechenburger“ (Gyros-Pita) machen wir uns wieder auf den Rückweg.

Da wir auf dem Weg direkt an der Nekropole von Armeni vorbeikommen und es erst früher Nachmittag ist, schauen wir uns das Gräberfeld auch gleich an. Besonders gut gefällt uns hier die Ruhe und die Blumenpracht, die sich unter den schattigen Bäumen ausbreitet.

Im Frühjahr sind die Olivenhaine mit Blumen übersät.

Der Rückweg führt uns durch die Kotsifou-Schlucht, die wir wegen ihrer Pflanzenvielfalt viel schöner finden als die raue, unwirtliche Kourtaliotiko-Schlucht.

Nach dem Essen fallen wir nach diesem wirklich anstrengenden Tag todmüde ins Bett.

Tag 3: Montag, 19. April

Das Wetter lässt uns auch heute etwas im Stich, daher machen wir uns auf, die wenigen kretischen Sonnenstrahlen zu suchen. Wir versuchen unser Glück im Westen bei Fragokastello und tatsächlich: die Sonne läßt sich – etwas zögerlich zwar – doch noch blicken und wir können am herrlichen Strand durchs noch recht kühle Wasser waten. Eine Gruppe Ornithologen ist auch schon da, um Vögel zu beobachten und sogar uns gelingt es, einen startenden Reiher zu fotografieren.

Auch Reiher fühlen sich am Strand von Fragokastello wohl.

Da es zur Imbros-Schlucht nicht mehr weit ist, machen wir heute mal eine größere Rundfahrt und schrauben uns die vielen Serpentinen bis hinauf zur Askifou-Ebene. Nach einem atemberaubenden Blick hinunter in die Schlucht beschließen wir, sie in den nächsten Tagen auch einmal zu durchwandern.

Der Weg zurück Richtung Rethymnon führt uns zunächst über Georgiopolis und weiter zum Kournas-See, wo wir bei einem kleinen Imbiss in einer Ufertaverne eine kleine Ewigkeit dem leisen Kräuseln des Wassers zusehen und die Gedanken schweifen lassen.

Hier am Kournas-See kann man auch Tretboote mieten.

Tag 4: Dienstag, 20. April

Auf der „Flucht“ vor den Wolken zieht es uns wieder Richtung Nordküste, wo wir uns Rethymnon einmal so richtig ansehen wollen. Auf der (vergeblichen) Suche nach dem Marine Life Museum kommen wir zufällig an einer kleinen Bäckerei in der Altstadt vorbei (Odos Nikiforou-Foka), die uns mit ihrer ungewöhnlichen Auslage gleich in ihren Bann zieht – hier hat sich der Bäcker neben den typisch kretischen „Käselämpchen“ und Pitas auf allerlei Figurenbäckerei spezialisiert und mit viel Liebe zum Detail Schwäne, Schildkröten oder Granatäpfel kreiert. Genauso gut wie alles aussieht schmeckt es auch!

Eine ungewöhnliche Auswahl bietet diese Bäckerei in Rethymnon.

Vom weitläufig angelegten Fortezza genießen wir den schönen Blick auf die Altstadt, bevor wir das Archäologische Museum besuchen. Obwohl wir es uns eigentlich größer vorgestellt haben, beeindruckt uns die Vielfalt der Ausstellungsstücke. Wir beschäftigen fast das gesamte Personal, als wir uns erkundigen, wo die Tourismusbehörde ist. Man verweist uns auf die Touristeninformation am Strand, bei der wir allerdings schon waren, nur um festzustellen, dass diese Ende April offenbar nur sporadisch besetzt ist. Aber immerhin vermutet man, dass wir in der Präfektur mehr erfahren können. Natürlich hat diese bereits geschlossen und so fahren wir wieder „nach Hause“ zurück.

Der Blick vom Fortalezza auf die Stadt Rethymnon.

Tag 5: Mittwoch, 21. April

Heute ist sogar mal an „unserer“ Südküste schönes Wetter, also nehmen wir uns die nähere Umgebung vor.

Unser erstes Ziel sind die Klöster von Preveli, die beide traumhaft schön liegen. Eigentlich wollen wir auch noch zum Palmenstrand weiterfahren, aber die Straße am Fluß entlang ist uns mit dem Auto schon recht bald zu abenteuerlich und wir kehren um.

Das alte Kloster von Preveli liegt in einer traumhaft schönen Berglandschaft.

Stattdessen geht es wieder ein Stück Richtung Norden, wo wir zur Schlucht Agios Antonius fahren. Dort laufen wir ein ganzes Stück in die waldreiche Schlucht hinein, immer auf einem schmalen Pfad am kleinen Bach entlang. Der Weg ist sehr abwechslungsreich, an ein paar Stellen muss man sogar über kleinere Felsbrocken klettern, aber uns macht gerade das so richtig Spaß! Da wir unser Auto am Eingang der Schlucht in der Nähe der Grotte abgestellt haben, kehren wir nach einiger Zeit wieder um und gehen den Weg zurück.

Auf der Heimfahrt machen wir einen Abstecher nach Spili, wo wir uns das eiskalte Bergwasser über die Hände laufen lassen. Wir sind überrascht, dass der Ort so groß ist, aber Spili ist ja schließlich auch ein Bischofssitz.

Das eiskalte Quellwasser von Spili ist bei großer Hitze erfrischend.

Tag 6: Donnerstag, 22. April

Ein Regenschauer, der in der Nacht über Kreta hinwegzieht, beschert uns zum Frühstück einen wunderschönen, doppelten Regenbogen! Aber leider hält er nicht, was er für den Tag verspricht – heute müssen unsere Regenjacken immer wieder hervorgeholt werden.

Ein herrlicher Regenbogen spannt sich über Plakias.

Da hilft es auch nicht, Richtung Norden zu fahren, wo wir zunächst Moni Arsani besuchen. Hier ist es richtiggehend ruhig und beschaulich, was man von Moni Arkadi leider nicht sagen kann. Denn als wir dort ankommen, sind auch schon die ersten Reisegruppen da. Wir sind etwas enttäuscht, dass der größte Teil der berühmten Kirchenfassade unter einem riesigen Baugerüst verschwunden ist. Die vielen Menschen und der Regen nerven uns außerdem, so dass wir Richtung Eleftherna flüchten.

Im leichten Nieselregen machen wir uns auf die zunächst erfolglose Suche nach den Ausgrabungen, die wir dann ein Stück weiter, beim Ort Archea Eleftherna doch noch finden. Wir können zwar alles nur von außen anschauen, sehen aber trotzdem einige der schönen Bodenmosaike.

Die Rückfahrt führt uns durch den Töpferort Margarites, wo wir in den Geschäften stöbern, den Töpfern über die Schulter schauen und ein paar Erinnerungsstücke für daheim kaufen.

Wir schauen einer Töpferin in Margarites bei der Arbeit zu.

Tag 7: Freitag, 23. April

Ein starker Wind in der Nacht hat fast alle Wolken aufs Meer hinaus geblasen und uns einen zwar kühlen, aber sonnigen Tag beschert.

Den Vormittag schlendern wir durch Rethymnon, wo wir endlich auch das Folklore-Museum finden. Hier erfahren wir außerdem in einer Sonderausstellung eine Menge über das Leben des berühmtesten kretischen Schriftstellers Nikos Kazantzakis.

Der Eingang zum Folklore-Museum ist nicht so leicht zu finden.

Wenn wir schon mal in Rethymnon sind, versuchen wir unser Glück in der Präfektur, um weitere Informationen über Kreta zu bekommen. Wir erfahren, dass am Dienstag vormittags jemand da wäre, der uns weiterhelfen könne. Mal sehen ob uns das dann weiterhilft – um diese Jahreszeit scheint man noch nicht so sehr auf wissbegierige Reisende eingestellt zu sein.

In Rethymnon findet man immer wieder auch versteckte Spuren aus der türkischen Besatzungszeit.

Am Nachmittag lassen wir es uns so richtig gutgehen und genießen die Sonne in Plakias.

Tag 8: Samstag, 24. April

Mit einem Lunchpaket bewaffnet brechen wir noch vor dem Frühstück auf. Heute steht nämlich eine richtig lange Tour auf dem Programm, die uns Richtung Osten führt.

Erste Station sind die Ausgrabungen von Phaistos, wo wir um 9 Uhr offenbar die ersten Besucher sind. Es macht richtig Spaß, wenn einem keine Reisegruppen auf die Zehen steigen und außerdem können wir so in Ruhe alles anschauen und fotografieren.

Das in allernächster Nähe gelegene Agia Triada jedoch gefällt uns vor allem deshalb besser, weil es viel schöner liegt und einen herrlichen Blick über die Messara-Ebene und die verschneiten Gipfel des Psiloritis-Gebirges bietet.

Auf dem Psilotiris-Gebirge liegt bis in den frühen Sommer hinein noch Schnee.

In Mires, ein paar Kilometer weiter Richtung Osten, findet jeden Samstag der größte Markt an der Südküste statt. Das können wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so tauchen wir ein in die Welt des Wühlens und des Feilschens. Noch nie haben wir einen so großen Haufen mit Schuhen gesehen! Offenbar können auch die Griechinnen davon nie genug besitzen. Wir kaufen zwar keine Schuhe, sondern trinken eine Cannellada (Zimtlimonade) und kaufen in der großen Bäckerei im Ort allerlei süßen „Schweinkram“, den wir auch bald, nämlich bei den Ausgrabungen von Gortis, verputzen.

Im wahrsten Sinne des Wortes: ein Haufen Schuhe.

Am Strand von Matala mit den berühmten, in den weichen Fels geschlagenen Höhlen halten wir einmal kurz unsere Füße ins Meer, aber zum Schwimmen ist es uns doch noch viel zu kalt.

Auf dem Heimweg machen wir Halt am Ethnologischen Museum in Vori, das völlig zu Recht eine Auszeichnung für das beste Museum erhalten hat. Dennoch scheinen hier nicht so viele Touristen vorbeizukommen, denn die Verständigung mit der Bedienung im Kafenion klappt nicht so recht. Aber unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen können wir doch verständlich machen, was wir bestellen wollen.

Nun sind wir doch langsam etwas kaputt von den vielen Eindrücken des Tages und machen uns wieder auf den Heimweg. 9 ½ Stunden waren wir heute doch unterwegs.

Tag 9: Sonntag, 25. April

Die Wolken, die sich schon gestern Abend wieder vom Meer her aufs Land geschoben haben, lassen heute die Sonne kaum durch. Trotzdem ein ideales Wetter, um die Imbros-Schlucht zu durchwandern.

Da wir nicht wissen, wie steil der Weg verläuft, entschließen wir uns, die Schlucht von oben nach unten zu durchwandern. Wir stellen daher unser Auto in Komitades ab und lassen uns mit einem „Taxi“ nach Imbros fahren. Es stellt sich heraus, dass der Weg relativ einfach zu gehen ist, denn das bereits um diese Jahreszeit vollständig ausgetrocknete Bachbett besteht aus kleinen Kieseln und ist somit gleichzeitig ein wunderbarer Wanderweg. Überall am Wegesrand finden wir Iris, Anemonen und auch einige unbekannte Blumenarten.

Jetzt im Frühjahr wachsen in der Schlucht die schönsten Blumen.

Ungefähr in der Mitte rücken die hohen Wände der Schlucht ganz nahe zusammen und durch die teilweise überhängenden Felsen sieht man für ein paar Meter den Himmel nicht mehr. Auch die Ziegen schätzen die Ruhe und suchen am Rande des Bachbetts nach den besten Kräutern.

Unterwegs begegnen wir einer kleinen Ziege. Ob das eine Kri-Kri-Ziege ist?

Nach etwa 2 ½ Stunden nicht allzu anstrengender Wanderung kommen wir bereits am Ende der Schlucht an und sind schon am Auto. Wir beschließen, gleich wieder zurück nach Plakias zu fahren, wo wir den restlichen Tag geruhsam ausklingen lassen.

Tag 10: Montag, 26. April

Nachdem wir in den letzten Tagen immer nur daran vorbeigefahren sind, schauen wir uns heute endlich das Museum Papa Michalis Georgoulakis in Asomatos an. Schon der Eingangsbereich in einer engen Gasse des Dorfes läßt uns schmunzeln, denn jede Menge seltsam anmutende Gegenstände stehen und hängen hier herum: Kerzenhalter, die vermutlich aus einer Kirche stammen, schmiedeeiserne Tore, Schränkchen und kleine Straßenaltäre, unter anderem gibt es hier auch eine „Kreuzung“ aus einem Autositz mit einem Bürodrehstuhl.

Der Eingang zum Museum ist genauso eigenwillig wie sein Besitzer.

Drinnen erwartet uns eine bunte Mischung aus allen, was der inzwischen über 80jährige Pope in seinem ungewöhnlichen Leben gesammelt hat. Seine Schwiegertochter Romi führt uns durch die Räume und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir erfahren von ihr eine ganze Menge über Papa Michalis, sein Leben und seine Familie. Doch am meisten beeindruckt es uns, dass durch seine sicher auch exzentrische und von vielen belächelte Sammelleidenschaft so viele sonst unbeachtete Details des täglichen Lebens erhalten geblieben sind. Wir lernen zu verstehen, wie viele Dinge im Leben unwiederbringlich verloren gehen, weil man sie einfach unbeachtet wegwirft – das beste Beispiel dafür sind die Schuhe, die seine Tochter getragen hat und die er aufgehoben hat.

Mit Romi unterhalten wir uns noch eine ganze Weile, sogar Papa Michalis kommt dazu, vielleicht eher deshalb, weil er einen Abnehmer für seinen neu zusammengebauten monströsen Kandelaber sucht? Wir können ihn nicht so recht gebrauchen, schon allein deshalb, weil er von seiner Größe her wohl eher als Lüster für eine Kirche gedacht ist und lehnen daher höflich ab. Ehe wir uns versehen, sind 2 Stunden vorüber und wir versprechen natürlich, das Museum weiterzuempfehlen.

Papa Michalis, seine Schwiegertochter Romi – und der Kronleuchter.

Tag 11: Dienstag, 27. April

Unser Termin in der Präfektur von Rethymnon läuft irgendwie nicht ganz so, wie wir erwartet haben. Wir können dem zuständigen Beamten nicht so ganz klarmachen, dass wir einfach nur weiterführendes Informationsmaterial und Bilder zu den Sehenswürdigkeiten der Präfektur für unseren Online-Reiseführer benötigen. Offenbar aus Verzweiflung (weil er nicht weiß, was er von unseren Fragen halten soll), drückt er uns zum Abschied noch ein kleines Fläschchen Tsikoudia in die Hand und verspricht uns, einige Bilder zu mailen. Ob das klappt?

Im Anschluss schlendern wir noch etwas in Rethymnon herum, wo wir das Marine Life Museum zwar endlich finden, aber nicht hineingehen, da es uns nicht so sehr anmacht.

Der Eingang zum Maritime Museum ist so unauffällig, dass man leicht daran vorbeiläuft.

Wir fahren anschließend wieder nach Plakias zurück, und versorgen uns dort im Kafenion zur Hebung der Laune mit einer Überdosis Kaffee und Zucker (Frappé + Baklava & Co.). Danach geht es uns schon besser und als sogar noch die Sonne herauskommt, ist auch unsere Laune wieder bestens.

In Plakias scheint wieder die Sonne.

Tag 12: Mittwoch, 28. April

Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf, denn heute steht Chania auf dem Programm. Es ist ein ganz schön großes Stück Weg, denn es dauert doch 1 ¾ Stunden, bis wir endlich dort ankommen.

Unser erster Weg führt uns ins Archäologische Museum, das uns vor allem deshalb so gut gefällt, weil es sehr stimmungsvoll in einem alten Franziskanerkloster untergebracht ist. Im schattigen Innenhof bleiben wir eine ganze Weile unter einem Baum sitzen und genießen die Ruhe.

Im schattigen Innenhof des Archäologischen Museums kann man es gut aushalten.

Anschließend gehen wir weiter zum Folklore-Museum, das wir im Innenhof der Katholischen Kirche finden. Ein buntes Sammelsurium erwartet uns hier, und ein wenig müssen wir doch unserem Reiseführer Recht geben, denn die Präsentation des ländlichen Lebens auf Kreta liegt hier manchmal schon recht nahe am Kitsch …

Darstellung der Seidenraupenverarbeitung im Folklore-Museum.

Nach einem Bummel hinunter zum Hafen, zu den Bastionen und durch die Altstadt landen wir in der Markthalle, wo wir uns nicht satt sehen können an den vielen Ständen mit Käse, Gewürzen, Fisch, Obst und Gemüse. Natürlich füllen wir hier auch unsere Gewürzvorräte für zu Hause auf.

Auf der Rückfahrt nach Plakias machen wir noch einen Zwischenstopp in Aptera, das landschaftlich absolut herrlich auf einem Plateau mit einem fantastischen Rundumblick über die Souda-Bucht liegt. Leider sind die Ausgrabungen zugesperrt, aber im türkischen Kastell können wir ein wenig herumklettern.

Auch heute sind wir nach dem Abendessen schon bald reif fürs Bett.

Tag 13: Donnerstag, 29. April

Das Wetter ist heute warm und sonnig, daher machen wir uns zum Strand von Preveli auf. Es ist offenbar noch so früh am Tag, dass am Parkplatz noch niemand sitzt, um zu kassieren. Auch nach dem etwa 20-minütigen Abstieg über unzählige Treppen hinunter zum Strand stellen wir fest, dass wir noch so ziemlich die ersten sind und hier noch eine fast paradiesische Ruhe herrscht.

Am Vormittag ist es am Strand von Preveli noch ruhig.

Das bleibt aber nur so lange, bis um etwa ½ 11 Uhr das Ausflugsboot aus Agia Galini am Strand Halt macht. Es sind zwar nur etwa 20 Personen angekommen, aber die Ruhe ist weg. Wie mag das wohl hier in der Hauptsaison sein?

Das Ausflugsboot von Agia Galini macht am Strand von Preveli fest

Und wie lange wird es noch den herrlichen Palmenwald am Flussufer geben, wenn Hunderte von Touristen täglich durch ihn hindurchlaufen, auf dem Fluss Tretboot fahren und das Biotop so nach und nach zerstören?

Wir sind nun auch schon lange genug in der Sonne gesessen und bekommen außerdem Hunger. Deshalb fahren wir nach Mirthios und essen in der Taverne „Panorama“ bei herrlichem Blick auf die Bucht von Plakias zu Mittag. Den restlichen Nachmittag verbringen wir lesend auf dem Balkon.

Tag 14: Freitag, 30. April

Leider konnte sich das schöne Wetter von gestern nicht bis heute halten. Deshalb fahren wir wieder Richtung Rethymnon, auch um die letzten Einkäufe zu machen. Zunächst machen wir aber nochmal in Asomatos Halt, wo wir im Museum von Papa Michalis diesmal seinen Sohn antreffen. Romi hat ihm schon über uns erzählt und er lädt uns gleich auf einen Kaffee ein. Wir unterhalten uns eine ganze Weile und wir lassen ihm auch noch etwas Werbematerial für boarding-time.de da.

Der nächste Zwischenstopp ist die Rethymnon-Brauerei bei Armeni, wo der Chef aber gerade beim Flaschenspülen ist. Wir machen daher erst unsere letzten Einkäufe in Rethymnon, essen ein Gyros-Pita in der Ovelistirio „Sarlo“ (unserer Meinung das beste Grillrestaurant in Rethymnon) und kommen am Nachmittag nochmal an der Brauerei vorbei.

Beim Imbiss in der „Ovelistirio Sarlo“ (Grillrestaurant „Chaplin“)

Mit dem Besitzer der Brauerei, Bernd Brink, unterhalten wir uns fast 2 Stunden lang über das Bierbrauen und das Leben als deutscher Unternehmer auf Kreta. Wer meint, nur in Deutschland gäbe es bürokratische Hürden, der irrt sich gewaltig! In Griechenland kann es unter Umständen genauso lang dauern, bis Baugenehmigungen erteilt, Gewerbescheine ausgestellt oder Grundstücke erworben werden können. Wir erfahren auch, wie schwierig es ist, sich als Kleinbrauerei neben den Riesen wie Mythos und Heineken einen festen Markt zu erobern. Nebenbei probieren wir natürlich die beiden nach dem deutschen Reinheitsgebot gebrauten Bio-Biersorten und sind überrascht, wie klein die eigentliche Brauerei ist, die immerhin über 72.000 Flaschen (Tendenz steigend) im Jahr produziert.

In der Rethymnon Brewery wird das Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut.

Zurück in Plakias machen wir uns so langsam fertig für den Abflug morgen und packen unsere Koffer. Nach dem Essen unterhalten wir uns noch lange an der Rezeption mit Thespina über das Leben in Plakias.

Tag 15: Samstag, 01. Mai

Wehmütig verlassen wir heute um kurz nach 6 Uhr Plakias, und für griechische Verhältnisse ist der Bus überpünktlich. Nach knapp 1 ¾ Stunden sind wir auch schon am Flughafen in Chania und auch der Rückflug nach München startet pünktlich.

Abflug von Chania zurück nach München.

Schade, dass diese 2 Wochen doch so schnell vorbei waren, aber wir haben (trotz des nicht so optimalen Wetters) eine Menge gesehen und viel erlebt. Aber bei der Ankunft in München freuen wir uns doch darauf, wieder zu Hause zu sein.