In Prestatyn befanden sich bereits während der Römerzeit um 70 n. Chr. eine Siedlung und eine römische Militärstation, die zur 20. Legion (Legio XX Valeria Victrix) in Chester gehörte. Reste eines Badehauses und mehrerer Gebäude wurden in den 1930er-Jahren entdeckt, aber erst 1984 archäologisch ausgegraben.
Prestatyn lag an der Römerstraße, die zwischen den heutigen Orten Chester und Caernarfon verlief. Durch die Blei- und Silbervorkommen bei Meliden entstand hier eine Militärstation mit Zivilsiedlung, in der wohl auch Metall verarbeitet wurde.
Das kleine Badehaus, das wohl zur Zivilsiedlung gehörte, besteht ganz klassisch aus drei hintereinanderliegenden Räumen: einem Frigidarium, in dem man sich umkleidete und in dem ein Kaltwasserbecken Abkühlung bot, einem Tepidarium mit mäßiger Temperatur und einem Caldarium, in dem man schwitzte und sich mit Öl und einem Strigilis den Schmutz von der Haut schaben konnte. Die Reste der Hypokausten und den Heizraum außerhalb des Caldariums kann man noch gut erkennen.
Bei den Ausgrabungen wurden auch Broschen und Keramik aus der Zivilsiedlung gefunden, die bis ins 4. Jahrhundert reichen. Der Stempel, mit dem hier gefundene Fliesen gekennzeichnet waren (LEG XX VV und die Darstellung eines Ebers), weist darauf hin, dass diese von der Legio XX Valeria Victrix in Holt bei Chester hergestellt wurden.
Lage: 42 Melyd Avenue, Prestatyn LL19 8RT