Ursprünglich war die etwa 30 m hohe Erhebung über dem Tal des River Clywd wohl mit einem „Motte-and-Bailey“-Holzkastell befestigt, das ab dem Jahr 1277 durch eine steinerne Burg ersetzt wurde. Der Name Ruthin Castle, die „Rote Festung“, verdankt es dem lokalen roten Buntsandstein, aus dem es erbaut wurde.
Im Jahr 1277 überließ König Edward I. dem walisischen Prinzen Dafydd ap Gruffydd das Land am Ufer des Clywd, um eine steinerne Festung bauen zu lassen. Als sich Dafydd im Jahr 1282 gegen Edward wandte und eine Rebellion anzettelte, wurde diese von Edward blutig niedergeschlagen. Die Burg ging daraufhin in den Besitz der de Grey-Familie über, die es 226 Jahre hielt.
Als es im Jahr 1400 zu einem Gebietsstreit zwischen Reginald de Grey, dem 3. Baron von Ruthin und dem walisischen Prinzen Owain Glyndwr kam, griff Letzterer die Stadt an und brannte sie fast völlig nieder. Die Burg konnte er dabei zwar nicht einnehmen, aber de Grey wurde von ihm festgesetzt und erst unter Zahlung einer immensen Summe an Lösegeld wieder freigelassen.
Auch im englischen Bürgerkrieg geriet Ruthin Castle wieder zwischen die Fronten und wurde im Jahr 1646 über 11 Wochen lang belagert. Auf Anordnung des Parlament wurden die Verteidigungsanlagen im Jahre 1648 abgebaut.
Die Familie Myddleton, die auch Chirk Castle besaß, kaufte Ruthin Castle 1826, reparierte und erweiterte es zu einem Herrenhaus und legte einen viktorianischen Garten an. Während der viktorianischen und edwardianischen Zeit gingen in Ruthin Castle neben der damaligen High Society nun auch wieder Mitglieder des Königshauses ein und aus und es wurde zum Schauplatz einiger Skandale und Affären.
Im Jahr 1960 wurde Ruthin Castle in ein Luxushotel umgewandelt und kann seitdem – außer von den Hotelgästen – nur noch von außen besichtigt werden. Außer dem doppeltürmigen Haupttorhaus sind nur noch 3 der ursprünglich 5 Türme der ersten Burg erhalten.
Lage: Ruthin Castle Hotel, Castle Street, Ruthin LL15 2NU
