In Hellens Manor gingen einst Mitglieder der Königsfamilie und berühmte Persönlichkeiten ein und aus. So wurde eigens für einen Besuch der englischen Königin Mary I. ein opulent ausgestattetes Schlafzimmer eingerichtet, in dem sie sich vermutlich aber niemals aufhielt.
Bereits im Jahr 1096 wurde das Gut vom König an die Familie Balun verliehen, die wohl im 12. Jahrhundert dort ein Herrenhaus errichtete. Im Laufe der Zeit wechselte es immer wieder den Besitzer, bis es im 14. Jahrhundert an die Helyon-Familie fiel, die dem Haus seinen Namen gab und der es bis heute noch lebt. Der größte Teil der Gebäude, der Einrichtung und der zahlreichen Gemälde stammt aus Tudor-, jakobinischer und georgianischer Zeit.
Das Haus hat eine bewegte Geschichte hinter sich, in deren Verlauf sowohl Anne Boleyn, Mary I. Tudor, der Earl von Essex oder Charles I. vorkommen. Einige Gegenstände aus dem Haus werden mit diesen Personen in Verbindung gebracht. Der Bloody Mary’s Room wurde einst für den Besuch der Königin Mary I. vorbereitet.
Fast jeder Raum hat eine Geschichte zu erzählen: Es gibt einen Raum, der für Mary Tudor vorbereitet wurde, auch wenn sie das Haus vermutlich nie besuchte. Dennoch beherbergt er ein üppig dekoriertes Bett, das mit Straußenfedern verziert ist. Das Wappen des Schwarzen Prinzen prangt auf dem großen Feuerplatz in der Stone Hall.
Die Gärten wurden im Tudor- bzw. jakobinischen Stil gestaltet und können neben einem seltenen achteckigen Taubenschlag aus dem 17. Jahrhundert auch mit einem Knotengarten, einem Eibenlabyrinth, einem Küchengarten und einem Wasserbecken aufwarten.
Natürlich gehören zu einem solchen Haus auch Spukgeschichten. Eine erzählt von Hetty, einer Tochter des Hauses, die im 17. Jahrhundert, nachdem sie einen Mann unterhalb ihres Standes geheiratet und bereits mit 20 Jahren Witwe geworden war, wieder ins Haus ihrer Eltern zurückkehrte. Dort wurde sie von ihrer Familie über 30 Jahre lang in ihrem Schlafzimmer festgehalten, da sie Schande über die Familie gebracht hatte. Nur über eine Glocke, die auch heute noch an einem Seil von der Decke hängt, konnte sie mit der Außenwelt kommunizieren. Sie beging schließlich Selbstmord und ihr Geist soll auch heute noch in Hellens umherwandern.
Auch ein katholischer Priester, der sich während der Cromwell-Zeit im Haus versteckt und von protestanischen Häscheren aufgespürt und im Queen Mary Room ermordet worden war, soll immer wieder nachts im Haus herumgeistern.
Hellens wurde aus rotem Backstein erbaut und besitzt einen schönen Innenhof und auf der Rückseite einen hübschen Garten. Das Haus kann ausschließlich im Rahmen einer geführten Tour besichtigt werden. Eintritt.
Lage: Hellens, Much Marcle, Ledbury, Herefordshire HR8 2LY
Link: www.hellensmanor.com