Der kleine Ort beitzt einen wahrem Schatz, eine normannische Kirche, deren Fassade mit einem reich gestalteten Eingangsportal und 85 Sandsteinskulpturen verziert ist, die von außergewöhnlich starker Ausdruckskraft sind.
Die kleine Church of St Mary and St David in Kilpeck ist ein regelrechtes Juwel. Sie stammt aus dem Jahr 1135 und ersetzte wohl eine frühere Kirche aus dem 7. Jahrhundert.
Was bei dieser Kirche wohl am meisten beeindruckt, sind die in einem umlaufenden Fries unterhalb des Daches erhaltenen Sandsteinfiguren, die neben bösartigen Fratzen auch liebliche Darstellungen von Tieren oder Musikern zeigen. Auch das Eingangsportal, um dessen Säulen sich Schlangen und Blumen ranken, und das westliche Fenster sind wunderschön gestaltet. Die Bildhauer, die diese Kunstwerke einst schufen, stammen wohl aus Südeuropa, sind aber nicht namentlich bekannt. Außergewöhnlich ist, dass sich die Figuren trotz des eigentlich für Verwitterung anfälligen Sandsteins noch im Originalzustand befinden und erstaunlich gut erhalten sind.
Im Inneren der einschiffigen Kirche mit ihrer halbkreisförmigen Apsis und dem Chorbogen ist schlicht, aber dennoch kunstvoll gestaltet. Auch hier finden sich Sandsteinfiguren mit christlichen und weltlichen Symbolen. Ein Taufbecken könnte aus der Vorgängerkirche stammen.
Kilpeck Castle, von dem heute nur noch wenig vorhanden ist, liegt auf einem kleinen Hügel hinter der Kirche. Es stammt aus dem 12. Jahrhundert und bestand aus einem Erdhügel mit steinernem Bergfried (Motte) und einem Burghof mit Holzpalisaden und Erdwällen (Bailey).
Die Kirche ist tagsüber geöffnet und unbedingt sehenswert.
Lage: Church Drive, Kilpeck, Herefordshire HR2 9DN (in Kilpeck die Straße gegenüber vom Pub nehmen; das Castle befindet sich auf einem kleinen Hügel westlich hinter dem Friedhof der Kirche)
Link: kilpeckchurch.org.uk (hier kann man auch einen Audioguide herunterladen, der einen auf einer Tour durch die Kirche führt)
