Der heutige Palast wurde um 1700 v. Chr. errichtet, doch es fanden sich bei den Ausgrabungen auch Besiedlungsreste, die bis etwa 6000 v. Chr. zurückreichen. Die heute freigelegte Anlage war politisches, religiöses und wirtschaftliches Zentrum der minoischen Dynastie, die zu einer hoher Blüte gelangte, viele Legenden der Antike rankten sich um sie. In dieser labyrinthartigen Palastanlage mit ihren unzähligen, mehrere Stockwerke hohen Gebäuden soll Theseus den Minotaurus überwältigt haben.
Noch immer weiß man nicht, warum der Palast plötzlich um 1450 v. Chr. verlassen wurde, die Theorie eines Vulkanausbruchs auf Santorin ist heute nicht mehr wahrscheinlich.
Im Jahr 1900 begann der Brite Arthur Evans mit den selbst finanzierten Ausgrabungen auf einem Gelände, das er 1894 gekauft hatte. Seine spektakulären Funde warfen das bisherige Bild der Minoer komplett über den Haufen, wenn auch ihm von Kritikern eine etwas zu subjektive Auswertung und Rekonstruktion des Palastes vorgeworfen werden. Um einen großen Zentralhof gruppiert sich eine verwirrende Menge an Wohn- und Kultgebäuden, Lagerräumen, Prozessionskorridoren, Wasserspielen und Heiligtümern.
Um den Touristenmassen zu entgehen, sollte man seinen Besuch entweder recht früh am Vormittag oder erst am späten Nachmittag einplanen. Auch über Mittag wird es oft etwas ruhiger.
Lage: Knosos, Kreta 71409 (ca. 5 km südlich von Heraklion)