Die Größe der antiken Stadt von Itanos lässt sich nur erahnen, denn der größte Teil wurde bisher noch nicht freigelegt. Man sieht heutzutage noch Reste einer Doppelakropolis, einer Basilika, einer Nekropole und mehrerer Wohnhäuser. Die Reste des antiken Hafens liegen heute unter Wasser am Itanos-Strand.
Itanos war eine reiche Hafen- und Handelsstadt, die vermutlich in der Bronzezeit von den Phöniziern gegründet wurde, seine Blüte jedoch vor allem in der klassischen und hellenistischen Zeit erlebte. Die ältesten Münzen aus Itanos stammen aus der Zeit um 480 v. Chr.
Durch seine engen Beziehungen zu Ägypten und den Handel mit Luxusgütern wie Marmor, Purpur oder Glas erreichte Itanos im 3. und 2. Jhdt. v. Chr. erheblichen Wohlstand und teilte sich sogar ab 132 v. Chr. mit Ierapetra die Herrschaft über den gesamten Ostteil Kretas.
Unter der Herrschaft der Römer, Byzantiner, Venetianer und Osmanen erlebte Itanos wechselnde Machtverhältnisse. Zunächst konnte sich die Stadt noch ihre Handelsmacht teilweise erhalten, bis im Jahr 795 ein Erdbeben einen Großteil der Stadt zerstörte. Danach erreichte Itanos seine einstige Größe nie mehr. Im 15. Jhdt. wurden die letzten Bewohner durch Seeräuber vertrieben.
Zu den wichtigsten Ausgrabungen gehört die byzantinische Basilika aus dem 5.-6. Jhdt. n. Chr., die östliche Akropolis und die Nekropole im nördlichen Teil des Ausgrabungsgeländes.
Lage: Archea Poli Itanou, Itanos, Kreta 72300 (ca. 25 km nordöstlich von Sitia, direkt unterhalb des Cap Sideros)