Die antike Stadt Lato ist eng mit der griechischen Mythologie verbunden. Ihr Name geht auf die Titanentochter Leto zurück, die von Zeus verführt die Zwillinge Apollo und Artemis gebar. Doch auch die auf vielen Münzen abgebildete Schutzpatronin der Stadt, Eileithyia (Göttin der Geburt), ist mit dem Mythos der Zwillinge verwoben.
Etwa 3 km nördlich von Kritsa liegt eingebettet zwischen zwei Hügeln und mit schöner Aussicht auf die Bucht von Mirobello die Ruinen der antiken Stadt Lato, die bereits in spätminoischer Zeit (ca. 15000 v. Chr.) gegründet wurde. Ihre Blütezeit erreichte die Stadt in dorischer Zeit und die meisten Gebäude stammen aus dem 7. bis 4. Jhdt. v. Chr. Lato verlor später seine Bedeutung an die Nachbarstadt Olous, war aber bis in römische Zeit bewohnt, bevor es um 200 v. Chr. aufgegeben wurde.
Lato war eine mächtige Stadt mit Allianzen und Handelsbeziehungen im gesamten Mittelmeerraum und in der Antike eine der wichtigsten Siedlungen auf Kreta. Nearchos, der Freund und Admiral von Alexander dem Großen, wurde hier geboren.
Die Ausgrabungen von Lato gehören zu den am besten erhaltenen Kretas. Heute kann man noch die Stadtbefestigung, das Haupttor, die Agora mit der großen Zisterne, das Prytaneion (Sitz des Rates der Stadt), das kleine Theater, den Tempel, öffentliche Gebäude, Werkstätten und sogar eine Färberei erkennen. Der Hafen von Lato befand sich im heutigen Agios Nikolaos.
Die Ausgrabungen können während der Saison (von April bis Oktober) besucht werden. Eintritt.
Lage: Lato, Kritsa, Kreta 72051