Die reichen Fassadenverzierungen aus dem Barock und der Renaissance und die Größe des Klosterareals zeigen, dass das Kloster schon immer viel Reichtum und Einfluss besaß. Zu einem der wichtigsten Klöster Kretas wurde Moni Arkadi jedoch vor allem im 19. Jhdt., als es all seine Macht für den erbitterten Widerstand gegen die Türken einsetzte. Auf dem Höhepunkt des Widerstands, am 9. November 1866, sprengten sich die über tausend ins Kloster geflüchteten Kreter lieber selbst in die Luft, als den verhassten Feinden in die Hände zu fallen. Erst durch diese Verzweiflungstat wurde die Weltöffentlichkeit endlich aufmerksam auf die Situation in Kreta, doch es dauerte noch über 30 Jahre, bis Kreta seine Selbstständigkeit wiedererlangte.
Heute ist der 9. November für viele Kreter der Tag, an dem man nach Arkadi pilgert und im Beinhaus, das außerhalb der Klostermauern die Gebeine und Schädel der Helden von 1866 aufbewahrt, der Toten gedenkt. Viele der im Klostermuseum aufbewahrten Ikonen und Relikte tragen noch die Spuren des grausamen Geschehens. Das Dach des Pulvermagazins wurde bis heute als Mahnung an diese blutige Tragödie nicht wieder aufgebaut. Man sollte hier jedoch möglichst früh am Tag sein, da Moni Arkadi zum Pflichtprogramm sämtlicher Reiseunternehmen gehört. Eintrittsgebühr.
Lage: Moni Arkadiou, Arkadi, Kreta 741 00 (etwa 25 km östlich von Rethymnon; von der Nationalstraße von Rethymnon aus die 1. Abfahrt bei Platanias nehmen, danach gut ausgeschildert)