Das kleine Bauerndorf Asomatos beherbergt ein Museum, das absolut sehenswert ist. Fast sein gesamtes Leben lang, nämlich seitdem er 15 Jahre alt war, trug Papa Michalis (geboren 1921 in Asomatos) in seinem Elternhaus einfach alles aus dem täglichen kretischen Leben zusammen, was er für sammelnswert hielt, da er es bedauerte, dass alles so schnell „früher“ wird und die Erinnerung daran verloren geht. Dazu gehörten sowohl Dokumente, Ahnentafeln oder Fotos seiner Familie, die schon damals sehr weltoffen war – sogar einige bekannte Wissenschaftler gehörten zu seiner Verwandtschaft. Außerdem sammelte er Haushalts- und Küchengeräte, Sakralgegenstände, landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge.
Auch Kuriositäten wie der einlehnige Armsessel, der den rechten Arm nicht beim Schießen behinderte, oder die gebogenen Metallstreifen, die während der Türkenherrschaft als Glockenersatz dienten (so konnte das Verbot, Glocken zu besitzen umgangen werden) gehören ebenso zu den Exponaten wie Papa Michalis‘ liebevolle Sammlung aller Schuhe, die seine Tochter bis zu ihrem 18. Lebensjahr besessen hatte. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich auch mit jenen dunklen Tagen, als die Deutschen Kreta besetzt hatten.
Die deutsche Schwiegertochter Romi, die die Sammlung mit geordnet und aufbereitet hat, führt gerne durch das Museum und weist auf die kuriosesten Stücke hin, doch auch Papa Michalis ist oft da und erzählt gerne aus seinem bewegten Leben. Eintrittsgebühr.
Lage: Asomatos, Kreta 740 60 (etwa 30 km südlich von Rethymnon am Südende der Kourtaliotiko-Schlucht; das Museum ist in der Ortsmitte von Asomatos; ausgeschildert)